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Dresdener Christstollen

Dieses Christstollen-Rezept stammt aus dem handgeschriebenen Kochbuch meiner Urgroßmutter Jenny (1883-1940). Es besteht zu gleichen Teilen aus Sultaninen und Korinthen. Während Sultaninen aus der hellen, dünnhäutigen Sultana-Weintraube oftmals in der Türkei hergestellt werden, verwendet man für Korinthen die kleineren, dunkel violetten bis schwarzen Weinbeeren der Sorte Korinthiaki, die ursprünglich aus Griechenland, genau genommen der Gegend um Korinth stammte. Dieser Stollen zeichnet sich durch eine unglaubliche Saftigkeit aus. Normalerweise sollte er ein paar Tage vor dem Verzehr durchziehen, damit alle Zutaten ihr Aroma gut abgeben können. Er ist in einer großen Gebäckdose bis zu vier Wochen haltbar, ehe er zu trocken wird. Als Weihnachtsgebäck ist der Stollen schriftlich belegt bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. In Dresden taucht er erstmals in einer Rechnung des Hospitals vom Heiligen Bartholomäus auf. Daraus geht hervor, dass im Jahr 1474 der Christstollen als Weihnachtsgabe an die Armen verteilt wurde. Der Begriff Stollen bedeutet auch Pfosten oder Stütze. So steht der Stollen heutzutage für das in Windeln gewickelte Jesuskind als tragende Kraft des Glaubens.

Zubereitungszeit: 2 Stunden (plus 1 Stunde Gehzeit)

Portionen: 1 großer oder zwei kleine Christstollen

Zutaten:

750 Gramm Mehl (Type 550)

500 Gramm Butter, weich

250 Gramm Sultaninen

250 Gramm Korinthen

125 Gramm Zitronat

250 Gramm Rohrohrzucker

500 Milliliter Milch

80 Gramm frische Hefe

Zusätzliche Butter zum Bestreichen

Zimt und Zuckermischung

Puderzucker oder feinen weißen Zucker

Anleitung:

1. Das Mehl in eine große Schüssel sieben.

2. Die zerbröckelte Hefe in eine Mulde in der Mitte des Mehls geben und mit etwas von der lauwarmen Milch zu einem weichen Teig verrühren.

3. Nun die Butter, die Sultaninen, die Korinthen, das Zitronat und die restliche Milch mit einem Holzlöffel tüchtig untermischen.

4. Den Teig nun an einem warmen Ort, mit einem Küchentuch bedeckt, aufgehen lassen.

5. Nach dem Aufgehen formt man ein, zwei oder drei Brote daraus. Dazu einen eher rechteckigen Laib bilden und mit dem Nudelholz von innen nach außen ausrollen, so dass rechts und links zwei große Teigwülste stehen bleiben. In den rechten Wulst mit dem Nudelholz kurz eindrücken und den linken Wulst in diese entstandene Mulde umklappen. Linkerhand noch einmal mit dem Nudelholz leicht eindrücken, damit die typische Stollenform entsteht.

6. Den Christstollen mit geschmolzener Butter bestreichen und mit einer Zimt & Zucker-Mischung bestreuen.

7. In dem auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene für 1- 1 1/2 Stunden backen. Bitte dabei nur beachten: je kleiner die Laibe, umso mehr verkürzt sich die Backzeit.

8. Falls nötig den Stollen nach 1 Stunde locker mit Alufolie bedecken, damit er nicht zu braun wird.

9. Nach dem Backen den Stollen nochmals mit geschmolzener Butter betreichen und dick mit Puderzucker oder feinem weißen Zucker bestreuen, so dass er weiß aussieht.

Tipp: Bei Hefeteig hilft es die Daumenprobe zu machen. Mit dem Daumen sanft in den gebackenen Teig drücken, springt er aus eigener Kraft wieder zurück in die Ausgangsposition ist er auch innen fertig gebacken. Tut er dies nicht, noch ein paar Minuten länger im Ofen belassen.

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