Im handschriftlichen Kochbuch meiner Urgroßmutter Jenny (1883-1940) kann man neben Back- und Kochrezepten auch einige Seiten an historischen Wäschepflegetipps entdecken. Jenny befasst sich auf der letzten Seite ihres Buches mit der Wollwäsche. Bei diesem Haushaltstipp kommt eine Seife zum Einsatz, die auch noch heute in einigen Haushalten Verwendung findet: die Gallseife.
Gallseife
warmes Wasser
Regenwasser
1. Die Wollwäsche wird mit recht warmer Gall- oder Wollseifenlauge gewaschen, wobei die Wäsche mehr gestrichen als gerieben wird.
2. Anschließend wird die Wollwäsche durch die Wringe gelassen und alles in ein Fuß mit recht warmem Wasser gelegt.
3. Wenn alles fertig ist, wird es noch einmal in einer großen Wanne mit recht warmem Regenwasser durchgespült, durch die Wringe gelassen und in einer recht warmen Stube aufgehängt.
Hinweis: Eine Wringe war meist eine hölzerne Mangel, bei der der Abstand zwischen den beiden gegenläufigen Holzwalzen enger oder weiter eingestellt werden konnte.