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Rumtopf

Das Einlegen von Früchten in Alkohol zur Haltbarmachung dürfte weltweit bekannt sein. Dieser Rumtopf wird Schritt für Schritt, gerade so wie die Früchte im Garten reif werden, in ein hohes Einmachglas gefüllt. Meine Mutter setzte manchmal einen Rumtopf auch einfach nur mit Erdbeeren an, da man dann eine hervorragende Beigabe zu selbstgemachtem Vanille-Parfait hatte. Meine Urgroßmutter Jenny (1883-1940) hinterließ ihren Nachkommen ein fünf Seiten umfassendes, genaues Rezept, das sie in ihrem handschriftlichen Kochbuch hinterlegte.

Zubereitungszeit: bis zu 6 Monate

Portionen: ca. 50 Portionen

Zutaten:

1 Liter Rum

500 Gramm Kandiszucker

Erdbeeren

Johannisbeeren, weiße und rote

Himbeeren

Süßkirschen, schwarze und weiße

Sauerkirschen

Pflaumen

Aprikosen, gehäutet

Pfirsiche, gehäutet

Weintrauben

Birnen

Äpfel


1 hohes Einmachglas

Anleitung:

1. Man gibt in ein großes, hohes Einmachglas einen Liter recht guten Rum, nebst 500 Gramm Kandiszucker, den man von Stunde zu Stunde mit einem Holzlöffel umrührt, bis er sich ganz aufgelöst hat.

2. Die Erdbeeren machen den Anfang. Hierzu nimmt man am besten nicht zu reife, enstielte Früchte, die man als erste Schicht in das Einmachglas gibt.

3. Meine Urgroßmutter gab über die Erdbeeren eine Lage rote Johannisbeeren, eine Lage schwarze Johannisbeeren, dann Himbeeren, Süßkirschen und Sauerkirschen.

4. Die entsteinten Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche, letztere sogar gehäutet, folgten als nächstes.

5. Trauben, Birnen und Äpfel stellten die letzte Schicht dar. Als Birnensorte empfahl meine Urgroßmutter Muskateller Birnen, die sie fein geschält, mit gestutztem Stiel, aber im Ganzen in das Glas gab. Die Äpfel bildeten geschält und geviertelt den Abschluss des Rumtopfs.

Hinweis: Alles Obst sollte tadellos sein, gut gewaschen und verlesen. Es muss abtropfen und wenn nötig abgetrocknet werden, so dass kein Wasser mit in den Rumtopf gelangen kann.

Mein hohes Einmachglas reichte gerade mal bis zur Kirsch-Schicht, dann war es bereits voll. Nach knapp 6 Monaten jedoch kann ich behaupten, dass es auch ohne die September- und Oktoberfrüchte sehr gut schmeckt.

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