Sahnekuchen

Der Begriff Sahnekuchen ist vielleicht etwas irreführend. Tatsächlich handelt es sich nicht um kleine Kuchen, sondern um zarte, feinblättrige Kekse, die vom Teig her eher an Blätterteig erinnern. Dieses Rezept wurde von meiner Urgroßmutter Jenny (1883-1940) in ihr handgeschriebenes Kochbuch eingetragen. Es ist ein Rezept, das sie durch die Familie kennengelernt hat, in die sie hineingeheiratet hat. Das Backen historischer Rezepte bedeutet immer die Maßeinheiten an die heutigen Bedingungen anzupassen. Oft gibt es keine genauen Angaben oder Hinweise darauf, bei welcher Temperatur und wie lange etwas gebacken werden muss. In diesem Rezept bestanden die angegebenen Maßeinheiten aus einer Untertasse saurer Sahne und einer Untertasse Butter sowie genügend Mehl, um den Teig leicht auszurollen. Um die Jahrhundertwende, vom 19. bis zum 20. Jahrhundert, waren Untertassen oft tiefer und nicht so flach, wie wir sie heute kennen. Es gab auch einen Grund dafür. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurde ein Heißgetränk wie Ersatzkaffee, Kaffee oder Tee aus der Tasse in die Untertasse gegossen, um so die Flüssigkeit schnell auf eine warme Trinktemperatur abkühlen zu können. Oftmals wurde auch direkt aus der Untertassen getrunken. Diese Kuchen schmecken hervorragend zu einer Tasse Tee, aber mit ihrem Zimtaroma können sie auch zu einer schönen Tasse Kaffee genossen werden.

Zubereitungszeit: Etwa 30 Minuten

Portionen: 3 Backbleche, 60 kleine Kuchen